Beim Canyon Roadhouse sehen wir, wozu unser Auto
möglicherweise einmal dienen wird. Kunst kennt keine Grenzen! Wir fahren rund
120 km zurück bis auf die Asphaltstrasse bei Seeheim, wo wir den Fish River
nochmals antreffen und durchqueren dann die Landschaft auf der B4 von Osten
nach Westen. Die Strasse trennt das Diamanten-Sperrgebiet im Süden vom
Namib-Naukluft Park im Norden. Hier treffen wir verwilderte Pferde und Hyänen
an. Was zuerst als recht liebliche Gegend beginnt wird schliesslich zur
Halbwüste und zur Wüste. Verlassene Bahnhöfe stehen am Schmalspurgleis durch
die Sandwüste. Riesige Sanddünen werden vom Wind manchmal auch auf die Verkehrswege
verfrachtet. Deshalb steht da und dort ein Raupentrax herum und räumt die
Schienen und die Strassen vom Sand frei, ähnlich wie bei uns die Schneepflüge. Die
Wüste reicht bis direkt an die Atlantikküste. Da es unlängst 60 mm Regen gab,
was einer vierfachen Jahresmenge entspricht, gibt es im Sand sogar Pfützen und
kleine Seen. In der kleinen Hafenstadt Lüderitz (12‘500 Einwohner) ist
Endstation. Im Städtchen mit der markanten Felsenkirche ist die Zeit fast
stehengeblieben. Viele Häuser tragen deutsche Namen der Kolonialzeit und die
frühen Jahreszahlen des vorigen Jahrhunderts. Der Ort wirkt irgendwie anachronistisch, schön
herausgeputzt aber der Zeit entrückt. Das lokale Museum ist eine Fundgrube für Kolonialgeschichte, Diamantengewinnung, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Lebensweise der
verschiedenen Volksstämme. Zahlreiche historische Fotos ergänzen die gezeigten
Fundgegenstände.
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