Die Fortsetzung der Fahrt auf der D707 erweist sich als
problemlos. Doch bald folgen auf der C27 wieder Waschbrettstrukturen, welche
den Fahrer wach halten. In der Region von Sesriem befinden wir uns im Zentrum
des Namib-Naukluft Parks. Naukluft heisst „Enge Schlucht“. Der grösste Naturpark
des Landes ist rund 50‘000 km2 gross, also etwa 40 mal so gross wie
der Kanton Uri. Östlich unserer Fahrstrasse befinden sich die Naukluft-Berge,
westlich die Wüste Namib. Riesige Sanddünen prägen wiederum die Landschaft. Antilopen
durchqueren den Sand, gelbe Blumen (Tribulus terrestris) säumen die Strassenränder
und erinnern an die Weidenröschengürtel an den Strassen Alaskas und des
nördlichen Kanada. Da wir in den Tirasbergen grosse Dünen und abgestorbene
Akazien bereits gesehen haben, verzichten wir auf die lange Fahrt in die
Stichstrasse zum Sosusvlei, dem touristischen Hotspot Namibias. In der sehr
schönen Agama River Lodge werden wir von Koch Jens trotz einer Tafel bei der
Küche (never trust a skinny cook) aufs trefflichste verwöhnt. Die Dächer der
kleinen Häuschen eignen sich bestens für die Beobachtung des Sternenhimmels mit
der gewaltigen Milchstrasse und dem Kreuz des Südens sowie dem Erleben des
Sonnenaufgangs. Am Morgen benutzen wir erstmals die Bergstöcke und ziehen die
Wanderschuhe an. Auf dem wüstenartigen Vorfeld zu den Naukluftbergen fotografieren
wir Blumen und Käfer. Wir bewundern skurrile Steinstrukturen und beobachten die
riesigen Nester von Webervögeln, welche ihr über Generationen weitervererbtes
Heim dauernd vergrössern und ihre Jungen mit Futter verwöhnen. Zurück in der
Unterkunft bestimmen wir einige gefundene Pflanzen, geniessen die filigranen Gesangsstrophen
der meist unbekannten Vögel und lassen die Seele baumeln.
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